Erstaktivierung HB/VS-220 am 7.8.2016

KX-2_kompakt_tascheKaum zurück von der „Tour des Dents du midi“ haben Carine und ich uns nach dem 1. August auf die Suche nach einer neuen „Bergwander-Herausforderung“ gemacht. In Anbetracht der guten Wetteraussichten für die Tage nach dem 5. August erschien uns die „Tour de la Valée du Trient“ dafür als geeignet. Die Tour startet in Salvan, oberhalb Martigny und führt in 5 Tagen rund ums Valée du Trient im wunderschönen Gebiet des grossen Lac Emosson. Carine und ich entscheiden uns meistens recht spontan für eine Tour – der Wetterbericht ist jeweils für die Wahl des bevorzugten Touren-Gebietes ausschlaggebend. Viel Zeit, sich mit allenfalls vorhandenen SOTA-Gipfeln „in Reichweite“ unserer Wanderrouten zu beschäftigen, bleibt deshalb kaum. Trotzdem darf natürlich unsere ultrakompakte „Bergwander-HAM-Ausrüstung“ in unserem Rucksack nicht fehlen – man weiss ja nie…. 😉 .

 

salanfe_morgenTraumhafte Bedingungen zum Start in einen Tag voller Überraschungen
Eine kleinere Wanderung am Anreisetag ist für uns jeweils die optimale Aklimatisierung an die Bergwelt. Von Salvan hoch zur „Auberge de Salanfe“ haben wir zu Fuss – mit einem kurzen Zwischenaufstieg von rund 400 Höhenmeter in Richtung „Sex des Granges“ und wieder zurück – hatten wir dafür etwas über dreieinhalb Stunden benötigt. Nach einem kräftigenden Nachtessen und einer erholsamen Nacht auf der „Auberge de Salanfe“ gings dann am Morgen des 7. August 2016 bei sehr angenehmen Temperaturen los in Richtung Col d’Emaney.

2.Tag_Salanfe-Col d'Emaney-Col de Barberine-Fontanabran-Emosson Barrage_070816_AuswertungDer Wetterbericht versprach für den Tag viel Sonnenschein, und so konnten wir uns auch richtig viel Zeit für den Weg über den Col d’Emaney und den Col de Barberine zur Emosson Barrage nehmen ohne ein plötzliches Gewitter befürchten zu müssen. Offiziell wird für die Etappe eine Marschzeit von rund 6 Stunden angegeben – es bliebe also durchaus Zeit für einen zusätzlichen „Abstecher“. Dass mit dem „Fontanabran“ sogar ein SOTA-Gipfel „in Reichweite“ unserer Wanderroute lag war uns allerdings morgens früh noch nicht bewusst und schon gar nicht, dass es sich dabei um einen Gipfel handelt, der bis anhin noch nicht aktiviert wurde.

Die rund 220 Bergwander-Kilometer und die rund 17’500 Höhenmeter Aufstieg, die wir aus unseren ersten Touren im Juli bereits in den Beinen hatten, haben sich bemerkbar gemacht. So wurden die Überquerung des Col d’Emaney und der Aufstieg zum Col de Barberine für uns zum wahren Genuss, und wir haben die Passhöhe des Col Barberine bereits nach lediglich knapp 3 Stunden Marschzeit erreicht.

Während ich etwas 20m-Betrieb gemacht habe, hat Carine herausgefunden, dass wir uns lediglich 40 Marschminuten und rund 250 Höhenmeter von einem noch nicht aktivierten SOTA-Gipfel befanden...Portabel-Betrieb macht Freude….
Nun war zuerst das „Chäs-Iiklemmtä“ an der Reihe… Danach war es an der Zeit einige grössere Steine zu suchen um damit zwei unserer Wanderstöcke auf dem steinigen Untergrund zu fixieren und die eine Kupferlitze daran aufzuspannen. Gedacht – getan… Ein erstes Drehen über die Bänder hat nicht eben gerade einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen: auf 40m waren nur sehr wenige Signale mit eher bescheidenen Pegeln auszumachen – da würde es mit lediglich 10 Watt Leistung wohl schwierig werden, eine Verbindung hinzukriegen… auf 17m und darüber sah es dann sogar „schitter bis bewölkt“ aus: die Bänder waren „tot“ 🙁 . Ein Hoffnungsschimmer ging allerdings erneut vom 20m-Band aus; es scheint in dieser Zeit geringer Sonnenfleckentätigkeit doch ein mehr oder weniger sicherer Wert zu sein. Der Col de Barberine liegt zwar auf ca. 2460m Höhe, ist aber leider kein SOTA-Punkt – „Spoten“ auf SOTAwatch fiel also zur „Anregung“ der Aktivität schon mal weg 🙁 . Trotzdem kamen einige QSO’s zustande, und auch wenn es sich dabei lediglich um Europa-QSO’s gehandelt hatte, wurde die ohnehin schon sehr gute Laune dadurch gerade noch einmal gesteigert 🙂 .

Während ich einige QSO’s klopfte, hatte Carine von anderen Bergwanderern erfahren, dass es sich beim Gipfel etwas weiter oben um einen wunderschönen Aussichtspunkt handeln sollte. Zeitlich waren wir „gut drin“, und so haben wir uns spontan dazu entschlossen den kleinen „Abstecher“ mit rund 250m Aufstieg in unsere Tagesetappe „einzuflechten“…

...rund 40min später hat es sich wieder einmal bestätigt_ SOTA-Gipfel bieten ausnahmslos immer wieder eine beeindruckende Rundum-Sicht…und das sollte sich als die goldrichtige Entscheidung herausstellen, denn die Rundum-Sicht auf dem Gipfel war absolut grandios 🙂 . Zu unserer rechten fiel unser Blick auf den Lac Emosson, der durch die „Emosson Barrage“ ca. 800m weiter unten im Tal gestaut wird, zu unserer linken tat sich eine beeinruckende Sicht aufs Rhonetal auf, und vor uns raubte uns die Sicht auf die 4000er Mont Blanc und Grand Combin bis hin zum Matterhorn beinahe den Atem…

....kaum hatte Carine uns per SMS im SOTAwatch gespottet, gings auch schon los mit der Erstaktivierung des Fontanabran, HB_VS-220...Unerwarteter Höhepunkt „Erstaktivierung HB/VS-220“
Die Frage drängte sich auf: „sind wir hier etwa auf einem SOTA-Gipfel?“. Ringsum fiel das Gelände ab, und das nicht zu knapp; die „Schartenhöhe“ von 150m sollte also gegeben sein. Ein Blick auf die App „SOTA Finder“ auf dem Smartphone schaffte Klarheit: Wir befanden uns tatsächlich auf dem „Fontanabran“ auf 2703m ü.M., dem SOTA-Gipfel mit der Referenz HB/VS-220 🙂 . Jetzt gab’s natürlich kein Halten mehr; ich befestigte zwei Wanderstöcke mit Hilfe von schweren Steinen; einen auf dem „Gipfel-Steinmannli“ und den anderen etwas weiter unten. Über beide Stöcke wurde nun eine unserer beiden Kupferlitzen gespannt – die andere Litze steil bergabwärts als Gegengewicht ausgelegt. Währenddessen hat uns Carine per SMS auf SOTAwatch gespotet…. Die Tatsache, dass es sich tatsächlich um die allererste Aktivierung des HB/VS-220 gehandelt hatte, hat anscheinend für ganz schön viel „Nachfrage“ gesorgt, und so konnten wir beide unter unseren Calls HB9NBG/p und HB9FZC/p den HB/VS-220 als erste aktivieren :-).

Aus „funktechnischer Hinsicht“ hatten wir den Höhepunkt der Tour nun hinter uns. Aus der Sicht des Naturfreundes und Bergwanderers allerdings folgten sowohl beim Abstieg zur Emosson Barrage als auch beim gemütlichen Beisammensein im Restaurant Barrage und am Abschlusstag mit der Wanderung über den Col de Fenestral – La Creusaz und über den „Sex des Granges“ – leider aufgrund der zu kleinen Schartenhöhe kein SOTA-Gipfel, aber trotzdem ein grossartiger Aussichtspunkt – weitere traumhaft schöne und eindrucksvolle Erlebnisse 🙂 . Aufgrund des zu erwartenden, plötzlichen Wetterumschwungs mussten wir zwar die geplante 5-Tages-Tour etwas anpassen und haben kurzerhand eine eigene „Abschlussetappe“ zusammengestellt, was aber dem Erlebnisgehalt keinen Abbruch tat – einige Impressionen unserer schlussendlichen 3-Tages-Tour haben wir in der folgenden Slide-Show zusammengestellt…

Fazit aus der Sicht von funkenden Bergwanderfreunden
Besser als das Bergwandern und der Amateurfunk lassen sich wohl keine anderen zwei Hobbies miteinander verbinden. So wie beim Naschen „Spannung, Spiel und Schokolade“ für gute Laune sorgt, tut das „Spannung, Sport und Genuss auf höchstem Niveau und mit allen Sinnen“ im SOTA-Betrieb 🙂 . Mit dem KX-2 von ELECRAFT und dem „All-Inclusive-Portable-Antenna-Kit“ lässt sich ein vollwertiges KW-Equipment auf kleinstem Raum im Rucksack verstauen und dank sehr geringem Gewicht auch auf grösseren Bergwandertouren mitführen. Die eigenen Wanderstöcke dabei als Masten und Abspannhilfen für die Antenne(n) zu nutzen ist dabei naheliegend. Antennendrähte mit dieser „rudimentären“ Konstruktion sehr hoch aufzuhängen ist zwar nicht möglich. Bei unseren eigenen Portabel-Einsätzen hat es sich jedoch gezeigt, dass mit der durch die „bodennahe“ Aufspannung des Antennenstrahlers entstehende „Steilstrahlung“ in Kombination mit einem guten Höhenstandort auch in Zeiten mit kleiner Sonnenfleckenzahl insbesondere auf 20m durchaus QSO’s mit sehr guten Rapporten auch mit wenig Leistung zustande kommen können (Die Vertikalantenne MFJ-1899T, die auch in unserem „All-Inclusive-Portable-Antenna-Kit“ enthalten ist, stand uns leider bei dieser Tour nicht zur Verfügung, da die Lancierung des Sets vor einigen Wochen zu grosser Nachfrage geführt hat und die MFJ-1899T zwischenzeitlich vorübergehend ausverkauft ist).

Und? Gibt es nun noch ein Halten für Sie Bewegung in der freien Natur und Ihre Liebe zum Amateurfunk miteinander zu verbinden und auf Ihrer nächsten Wandertour ebenfalls ein kleines aber feines Portabel-Equipment mitzuführen? …. 🙂 .

Für Anregungen und Tipps stehen Ihnen mit uns zwei erfahrene funkende Bergwanderer gerne zur Verfügung 🙂 .

René, HB9NBG + Carine, HB9FZC